Erholt sich der Bitcoin?
Krypto ist Alltag
Es vergeht kaum eine Woche in der Welt der Kryptowährungen, ohne dass neue Aufmerksamkeit für die digitalen Währungen erzeugt wird. Kryptowährungen bahnen sich langsam, aber sicher, einen Weg in unseren täglichen Leben. Dies wird nicht nur durch die zunehmende Anzahl von Akzeptanzstellen sowohl online als auch offline ermöglicht, die die Coins als Zahlungsmittel akzeptieren. Es ist hauptsächlich die zugrunde liegende Blockchain-Technologie, die dank ihrer dezentralen Verwaltung viele Anwendungsgebiete findet, von denen sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen erheblich profitieren können.
Im November des vergangenen Jahres so es für die digitalen Gelder noch hervorragend aus, denn etliche Vertreter konnten ein neues Allzeithoch erreichen, welches den Bitcoin bei über 58.000 Euro liegen sah. Seitdem geht es für die Kryptos allerdings stetig nach unten, wobei zum Jahresende nur noch knapp 42.000 Euro für einen Bitcoin aufgerufen wurden. Bis Juni dieses Jahres verloren die Akteure weiter an Wert, was unter anderem an globalen Ungewissheiten bezüglich Verzinsung, Krisen und Politik lag. In den letzten Wochen konnte sich der Bitcoin etwas erholen und zumindest wieder die 20.000-Euro-Marke knacken. Doch das zwischenzeitliche Fallen der Kurse hat weitere Faktoren.
Nicht zuletzt durch die US-Inflation sind Kryptowährung in der Breite abgesunken, konnten sich in den letzten Wochen allerdings etwas stabilisieren. Zwar geht die Inflation schon jetzt zurück, doch das Tempo ist langsamer als erwartet, worunter auch die Kryptowährungen leiden. Nichtsdestotrotz gehen Experten in ihren BTC Prognosen von einer recht positiven Zukunft aus, auch weil die Menge des wichtigsten Vertreters auf 21 Millionen Coins beschränkt ist – mehr als 19 Millionen von ihnen sind bereits im Umlauf. Ähnlich wie bei Gold sind die Ressourcen damit limitiert, wodurch der Wert wachsen und sich halten kann.
Kurse stabilisieren sich geringfügig
Doch bis dies geschieht, könnten noch einige Monate vergehen. Denn während es in den letzten Wochen zu kleinen Anstiegen kam, ist der Kryptomarkt insgesamt weitgehend zum Stillstand gekommen. Wie erwähnt ist eine präzise Krypto-Prognose kaum aufzustellen, doch einige Experten sind der Meinung, dass die Kryptopreise noch weiter fallen könnten, bevor es zu einer nachhaltigen Erholung kommt. Am Interesse an Bitcoin und Co. wird es allerdings nichts ändern, da die Vorteile und die Implementierung in den Alltag recht weit vorangeschritten sind.
Auch die Akzeptanz auf den nationalen Ebenen trägt ihren Teil dazu bei, da beispielsweise El Salvador den Bitcoin im letzten Jahr zur offiziellen Staatswährung machte. So geht es rasant voran, doch die Branche steckt erst in den Kinderschuhen und entwickelt sich ständig weiter. Das ist ein wichtiger Grund dafür, warum auf jedes neue Bitcoin-Hoch leicht große Einbrüche folgen können. Aspekte wie neue Regulierungen oder die institutionelle Annahme der Coins werden die Entwicklung der kommenden Monate stark beeinflussen, was zuverlässige Vorhersagen ebenfalls erschwert.
Konkurrenz Ethereum mit großen Plänen
Neben dem Bitcoin konnte auch der Ether, die zweitwichtigste Kryptowährung, gemessen an der Marktkapitalisierung, seinen Kurs stabilisieren. In diesem Fall hat der Coin, der für Zahlungen des Blockchain-Protokolls Ethereum genutzt wird, durch die zahlreichen Anwendungsgebiete wie dezentrale Apps überzeugen. Auch die anstehende Umstellung auf die Proof-of-Stake-Methode soll positive Auswirkungen haben, da sich der Energieaufwand zur Gewinnung neuer Coins um über 99% reduzieren soll. Ein wichtiger Schritt also, der dem Wunsch der Kryptowelt zu mehr Nachhaltigkeit nachkommt. Auch die Gebühren sollen mit dem neuen Verfahren günstiger werden, während die Transaktionsgeschwindigkeit deutlich ansteigt.
Während Ethereum also auf die sich ändernden externen Umstände eingeht, steht auch für den Bitcoin in Zukunft Neues an. Die Chicago Mercantile Exchange Group (CME) möchte für beide Währungen Euro-Futures einführen, die besonders für europäische institutionelle Anleger für eine bessere Risikoverteilung sorgen sollen. Tim McCourt, Global Head of Equity bei CME äußerste sich wie folgt:
„Die anhaltende Unsicherheit auf den Kryptomärkten gepaart mit dem robusten Wachstum und der großen Liquidität unserer bestehenden Futures für Bitcoin und Ethereum sorgt dafür, dass es eine erhöhte Nachfrage nach Möglichkeiten zur Risikoverteilung von institutionellen Investoren außerhalb der USA gibt. In Euro denominierte Kryptowährungen sind die zweitgrößten Währungspaare hinter dem US-Dollar.“
Dadurch könnte das Vertrauen in den Kryptomarkt in Europa wieder ansteigen und sich besseren Kursen führen. Die Euro-Futures sollen einen Wert von fünf Bitcoin beziehungsweise 50 Ether haben, lässt die CME verlauten.
Fazit
Zumindest die jüngsten Kursschwankungen scheinen sich inzwischen wieder beruhigt zu haben. Die Rallye schien durch Spekulationen ausgelöst worden zu sein, dass risikoreiche Vermögenswerte wie Aktien und Kryptowährungen von einer Wende der Zentralbanken hin zu einer Lockerung der Geldpolitik im nächsten Jahr profitieren könnten, wenn sich die wirtschaftlichen Bedingungen verschlechtern und die Inflation nachlässt. Damit sich die Kurse vollständig erholen können, ist also eine globale Gewissheit bezüglich der Regularien notwendig.
Alles in allem sehen Analysten und Experten für die kommenden Jahre einen weiteren Anstieg des Bitcoin-Werts. Auch Summen von bis zu 100.000 Euro im Jahr 2023 werden genannt, wobei die Prognosen ebenfalls bis in die 30.000-Euro-Marge variieren. Genaue Vorhersagen sind natürlich kaum möglich, daher werden die nächsten Wochen und Monate in der Kryptowelt mit Spannung erwartet. Sorgen der Ethereum Merge 2.0 und neue Regulierungen des Bitcoins für den erhofften Aufschwung?